Meine Kundin sitzt mir im Coaching gegenüber. Erfolgreich, kompetent, strukturiert. Sie hat einen verantwortungsvollen Job in einem großen Unternehmen, leitet ein Team, trifft täglich Entscheidungen, ist verlässlich – eine Leistungsträgerin.
Doch in den letzten Monaten hat sich etwas verändert.
Sie fühlt sich erschöpft, ist oft gereizt und fragt sich immer häufiger: „Was stimmt eigentlich nicht mit mir?“
Sie kann es nicht greifen, es gibt keinen offensichtlichen Grund – und doch ist da diese konstante Unzufriedenheit.
„Ich kann mir das nicht leisten“, sagt sie. „Gefühle haben im Job keinen Platz. Ich muss funktionieren.“
Ein Satz, den ich im Coaching oft höre. Ein Satz, der vieles über unsere gesellschaftliche und persönliche Prägung verrät.
Der Mythos vom emotionslosen Profi
Es ist in der heutigen Arbeitswelt weit verbreitet, Gefühle zu unterdrücken oder gar als Hindernis für den „professionellen“ Erfolg zu betrachten. Wir haben oft gelernt, dass Emotionen „keinen Platz im Büro“ haben – dass sie Schwäche zeigen und uns von unseren Aufgaben ablenken. Diese gesellschaftliche Prägung, die in vielen von uns tief verwurzelt ist, führt dazu, dass wir unsere Gefühle immer wieder beiseiteschieben.
Wir hören Sätze wie:
„Reiß dich zusammen.“
„Das ist unprofessionell.“
„Jetzt ist nicht der richtige Moment.“
Und so lernen wir, unsere Emotionen herunterzuschlucken.
Wut, wenn Grenzen überschritten werden.
Traurigkeit, wenn etwas in uns nicht mehr stimmig ist.
Unsicherheit, wenn wir spüren, dass unser Weg sich nicht mehr richtig anfühlt.
Statt diesen Gefühlen zuzuhören, ziehen wir uns zurück, machen weiter, funktionieren. Und hoffen, dass es irgendwann einfach besser wird.
Doch die Wahrheit ist: Gefühle sind keine Störungen – sie sind Wegweiser.
Wegweiser, die uns aufzeigen, wo wir hinschauen sollten, wo Veränderungen notwendig sind, wo unsere Werte verletzt wurden und wo wir uns selbst verlieren.
Was passiert, wenn wir unsere Gefühle immer wieder unterdrücken? Sie kommen zurück – oft in Form von körperlichen Beschwerden, Reizbarkeit oder einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit. Was uns als Problem erscheint, ist in Wirklichkeit eine Einladung zur Veränderung.
Was passiert, wenn wir Gefühle nicht fühlen
Gefühle, die wir nicht zulassen, verschwinden nicht einfach. Sie bleiben in unserem System und manifestieren sich auf andere Weise. Zu den häufigsten Folgen gehören:
Unbeachtete Gefühle haben nicht nur Einfluss auf unser emotionales Wohlbefinden, sondern auch auf unsere berufliche Leistung und die Beziehungen zu unseren Kolleg*innen, Vorgesetzten und Familienangehörigen. Sie blockieren unsere Kreativität, unser Engagement und unsere Fähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen.
Unausgedrückte Gefühle werden zu inneren Spannungen. Und diese Spannungen kosten Energie. Viel Energie. Sie halten uns davon ab, klare Entscheidungen zu treffen, mutige Schritte zu gehen oder unser Potenzial wirklich zu entfalten.
Gefühle als Wegweiser für Veränderung
Wenn wir den Mut haben, unsere Gefühle wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben, verändern sich die Dinge. Gefühle sind nicht der Feind. Sie sind ein Teil der Lösung – eine wertvolle Quelle der Erkenntnis. Sie zeigen uns, wo etwas in uns nicht mehr stimmt, wo wir uns verbiegen oder unseren eigenen Bedürfnissen nicht gerecht werden.
Im Coaching mit meiner Kunidn wurde schnell deutlich: Ihre Gefühle waren nicht das Problem.
Sie waren die Antwort auf etwas, das lange übersehen wurde.
Hier einige Beispiele, wie Gefühle uns den Weg zu mehr Klarheit und Veränderung zeigen können:
Gefühle sind ein Spiegel, der uns zeigt, wo es an der Zeit ist, etwas zu verändern – sei es in unserer Arbeit, unserer Einstellung oder unserem Umgang mit den eigenen Bedürfnissen.
Emotionale Klarheit als Schlüssel zur Veränderung
Vielleicht kennst du das: Der Gedanke, dass etwas nicht (mehr) stimmt, ist da – aber du findest keinen konkreten Grund.
Du denkst: „Ich sollte doch zufrieden sein.“
Und trotzdem fühlst du dich innerlich leer oder wie auf Autopilot.
Die Wahrheit ist: Veränderung beginnt nicht im Außen und nicht mit einem neuen Job – sondern mit einem ehrlichen Blick nach innen.
Wenn du deinen Gefühlen Raum gibst, zeigen sie dir, was dir wichtig ist.
Was du brauchst.
Und wo du dich selbst verloren hast auf deinem Weg.
Im Coaching erleben viele Klient*innen, wie viel Kraft frei wird, wenn sie sich selbst wieder zuhören:
Wenn sie Gefühle nicht mehr wegdrücken, sondern sie als Wegweiser nutzen.
Denn:
Erst wenn du das erkennst, kannst du berufliche Entscheidungen treffen, die dich nicht weiter auslaugen, sondern stärken.
Wie du anfangen kannst, hinzuhören
Wenn du das Gefühl hast, in deinem Job oder deiner Karriere festzustecken, ist es ein erster Schritt, innezuhalten und die eigenen Gefühle wahrzunehmen. Nur wenn wir unseren Gefühlen Raum geben, können wir die verborgenen Botschaften darin erkennen.
Hier einige Impulse, die dir helfen, diesen Raum zu schaffen:
Fazit: Gefühle sind Teil der Lösung – nicht das Problem
Wenn wir den Mut finden, unsere Gefühle zuzulassen, eröffnen wir einen Raum für echte Veränderung. Denn erst, wenn wir uns mit unseren inneren Signalen auseinandersetzen, können wir Veränderungen einleiten, die uns langfristig stärken und nicht auslaugen.
Es ist der erste Schritt, den viele meiner Klient*innen im Coaching machen: Sich wieder selbst zuzuhören. Zu erkennen, dass Gefühle nicht das Problem sind, sondern ein Teil der Lösung. Sie sind Wegweiser, die uns zu einem erfüllteren und authentischeren Berufsleben führen können.
Meine Kundin hat sich auf diesen Weg eingelassen – und Schritt für Schritt Klarheit gewonnen.
Nicht, weil sie sofort wusste, was zu tun ist. Sondern, weil sie sich selbst wieder gespürt hat.
Wenn du das Gefühl hast, dich im Beruf zu verlieren, wenn du oft erschöpft bist oder spürst, dass „etwas nicht stimmt“ – dann fang nicht bei deinem Lebenslauf an. Fang bei dir an.
Bei dem, was in dir gehört werden will. Denn genau dort beginnt der Wandel.
Mit jedem Gefühl, das du zulässt, findest du ein Stück zurück zu dir selbst.Wenn du merkst, dass du in deinem Job innerlich immer häufiger auf „Autopilot“ bist, wenn du dich abgeschnitten von deinen eigenen Bedürfnissen fühlst – dann lohnt es sich, innezuhalten.
Nicht, um direkt alles zu hinterfragen. Sondern, um zu fühlen.
Denn hinter dem, was du nicht fühlen wolltest, liegt oft genau das, was dir wirklich wichtig ist.
Und wenn du den Mut hast, dort hinzuschauen, beginnt Veränderung – von innen nach außen.
Was kannst du für dich tun?
Vielleicht spürst du gerade, dass auch du in deinem Beruf oder im Privatleben mehr von dir selbst zurückhältst, dass du nicht vollständig du selbst sein kannst. Wenn du bereit bist, dir Zeit zu nehmen, um deine eigenen Gefühle zu verstehen und anzunehmen, wird dir das neue Klarheit und Energie bringen.
Was kannst du tun, um deinen Gefühlen den Raum zu geben, den sie verdienen?
Ich begleite dich gern auf diesem Weg. Buche ein unverbindliches Vorgespräch mit mir oder schreib mir, wenn du Unterstützung möchtest, um herauszufinden, welche Gefühle dich in deinem Beruf begleiten und was sie dir über deinen nächsten beruflichen Schritt sagen wollen. Gemeinsam arbeiten wir daran, mehr Klarheit, Selbstvertrauen und Leichtigkeit in dein Leben zu bringen. Ich freue mich auf unser Gespräch!
©2025 Anna Frick. Alle Rechte vorbehalten.
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